- Warum eine Reform des GlüStV dringend nötig war
- Wichtige Fakten zur Wettsteuer in Deutschland
- Wissenswertes über die Einführung der Wettsteuer in Deutschland
- Welche Wettsteuer Modelle gibt es?
- Umgang der Wettanbieter mit der Wettsteuer
- Gibt es alternative Wettanbieter ohne Wettsteuer?
- Positive Aspekte der Wettsteuer in Deutschland
- Bleibt die Wettsteuer in Deutschland bestehen?
- Sportwettenlizenz in Deutschland
- So soll der deutsche Wettmarkt reguliert werden
- Anforderungen für eine Wettlizenz in Deutschland
- Wettanbieter mit deutscher Glücksspiellizenz?
- Was passiert mit Wettanbietern ohne deutsche Sportwettenlizenz?
- FAQ - Häufig gestellte Fragen
Der deutsche Sportwettenmarkt versucht sich seit über einem Jahrzehnt neu zu erfinden. Das Glücksspielgesetz in Deutschland ist längst nicht mehr zeitgemäß und das Gesetz klafft mit vielen Lücken.
Die logische Konsequenz ist die Weiterführung der Reform in Bezug auf die Sportwetten, die mit der Einführung der Wettsteuer seit Juli 2012 seinen Anfang nahm und mit der Vergabe einer deutschen Sportwettenlizenz verbessert werden soll.
Warum eine Reform des GlüStV dringend nötig war
Schon im Jahr 2008 unternahm Deutschland einen ersten Versuch, um Sportwetten im GlüStV neu zu definieren, vergeblich, denn die überarbeitete Version kam einem Monopol gleich und wurde kurzerhand von der EU gekippt.
Im Jahr 2012 erweiterte Deutschland den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) erneut um einige fragwürdige Zusätze, um damit den Wünschen der EU für einen liberalen und offenen Markt für Wettanbieter aus dem EU-Ausland besser zu entsprechen.
Eine EU-konforme Lösung muss her
Eine EU-konforme Lösung sollte mit 20 Lizenzen für ausgesuchte Wettanbieter geschaffen werden, was den deutschen Wettmarkt zum einen öffnen aber gleichzeitig auf die vordefinierte Anzahl eingrenzen sollte.
Nur drei Jahre später wurden die Änderungen für verfassungswidrig erklärt, was jedoch für die Sportwettenanbieter mit Ambitionen am deutschen Markt blieb, ist die 2012 eingeführte Wettsteuer, die seitdem jeder Buchmacher für seine deutschen Wettkunden abführen muss.
Deutsche Wettlizenz - Was lange währt, währt gut
Weitere fünf Jahre dauerte es, bis die Bundesregierung einem neuen Vorschlag nachging, der nun, wie es scheint, tatsächlich vor der Vollendung steht. Wie genau die neue Wettlizenz für Deutschland aussieht, was sie für Konsequenzen für Sportwetten-Liebhaber hat, und was die Bewerber für Richtlinien einzuhalten haben, werden wir Ihnen in diesem Artikel genauer vorstellen.
Zudem werden wir Sie auf den neuesten Stand bringen, welche Wettanbieter die Vorgaben für den Neustart bereits erfüllen, und welche Wettangebote seit Sommer 2021 mit einer deutschen Lizenz werben dürfen.
Wichtige Fakten zur Wettsteuer in Deutschland
Im Jahr 2011 beschloss die Bundesregierung für den geltenden Glücksspielstaatsvertrag die Abgabe einer Wettsteuer für Sportwetten in Deutschland.
Was im Dezember 2011 dem deutschen Rennwett- und Lotteriegesetz von 1921 hinzugefügt und festgelegt wurde, setzten die deutschen Gesetzeshüter am 1. Juli 2012 in die Tat um.
Seitdem ist jeder Online-Wettanbieter mit operativen Wettgeschäft in Deutschland dazu verpflichtet, eine 5% Wettsteuer für seine deutschen Sportkunden an das Finanzamt abzuführen.
Mit dem neuen Glückspielstaatsvertrag, der seit dem 01.07.2021 in Kraft getreten ist, wurde die Wettsteuer auf 5,3% erhöht. Die Abgabe der angepassten Gebühr an den deutschen Fiskus gilt fortan zudem nicht nur für Sportwetten, sondern auch für Automatenspiel und Online-Poker.
Wissenswertes über die Einführung der Wettsteuer in Deutschland
Wettanbieter im In- und Ausland sind in Deutschland dazu verpflichtet, 5% Wettsteuer an die deutschen Fiskus abzugeben. Seit dem 01. Juli 2021 wurde die Wettsteuer auf Beschluss um 0,3% erhöht, womit die Steuerabgabe für Sportwetten nunmehr 5,3% beträgt. Zugleich wurde im neuen GlüStV von 2021 vereinbart, dass ab diesem Datum auch Automatenspiel und Online-Poker mit 5,3% besteuert werden.
Dem Staat ging es bei der 2012 eingeführten Maßnahme aber nicht ausschließlich darum, an Sportwetten mitzuverdienen und eine weitere Einnahmequelle von Steuergeldern zu schaffen, sondern vielmehr als Vorbereitung für ein reguliertes Angebot lizenzierter Unternehmen.
Die erhobene Wettsteuer sollte gleichzeitig den Effekt mit sich bringen, dass sich unseriöse Online-Wettanbieter vom deutschen Markt zurückziehen.Zugleich sollte die Einführung der Wettsteuer auch dem Spielerschutz dienen, um die Attraktivität von Sportwetten durch den Abzug einer Wettsteuer zu mindern.
Bisher blieb der erhoffte Rücklauf aber aus, im Gegenteil, Sportwetten sind in Deutschland heutzutage so populär wie noch nie, was auch an der Fülle von Bonusangeboten für den deutschen Wettmarkt erkennbar ist.
Welche Wettsteuer Modelle gibt es?
Die Abgabe der Wettsteuer ist für Sportwettenanbieter mit Bezug zu Deutschland verpflichtend. Wie die Steuerabgabe von den Wettbüros realisiert wird, ist dem Staat und dem Finanzamt grundsätzlich egal.
Über die Jahre hinweg haben sich drei Modelle etabliert, die von den Buchmachern unterschiedlich gehandhabt werden.
Die folgenden Abgabemodelle werden von Buchmachern in der Praxis angewandt:
- Die 5% Wettgebühr wird vom Gewinn einer Wette abgezogen (gängigste Methode). Für verlorengegangene Wettscheine übernimmt der Buchmacher die Steuer.
- Die Wettsteuer wird direkt bei Abgabe einer Wette abgezogen. Bei diesem Modell überträgt der Wettanbieter die Sportwetten Steuer immer auf den Kunden.
- Die Wettsteuer wird vom Wettanbieter komplett getragen und nicht an den Kunden übergeben. Kunden können bei diesen Buchmachern Wetten ohne Gebühr abschließen. Sämtliche Tippscheine sind also steuerfrei.
Umgang der Wettanbieter mit der Wettsteuer
Wettanbieter gehen mit der Wettsteuer auf vielfältige Weise um und kombinieren oft verschiedene Abgabemodelle.
Einige Anbieter locken mit Aktionen wie steuerfreien Kombiwetten (Happybet, Sportingbet) oder bieten spezielle Tage an, an denen Wetten ohne Steuerabzug berechnet werden. Als Nutzer sollten Sie besonders auf das Quotenniveau achten, da sich die Wettsteuer auf die Attraktivität der Quoten auswirken kann.
Manche Quoten mögen nach Abzug der 5% (seit 01.07.2021 sogar 5,3%) unattraktiv erscheinen, während andere Buchmacher vielleicht Aktionen anbieten, die die Auswirkungen der verringerten Quote mildern. Mit diesen einfachen Tricks lässt sich die Wettsteuer geschickt umgehen.
Wettanbieter ohne Steuer meist mit schwächeren Quoten
Gleichzeitig sind Wettanbieter ohne Wettsteuer, die gebührenfreie Wetten anbieten, nicht zwangsläufig die lukrativsten Buchmacher. Der Abzug der fünf Prozent Wettsteuer spiegelt sich bei Anbietern wie Bet3000 oft in einer geringeren Quote nieder, was sich spätestens beim Gewinn einer Wette bemerkbar macht.
Grundsätzlich wird von vielen Anbietern das erste Steuer Modell bevorzugt, welches die Sportwetten Gebühr nur von gewonnenen Wettscheinen abzieht und der Buchmacher selbst für die Kosten von verlorenen Tippscheinen aufkommt. Diese Abrechnungsweise ist nicht nur die gängigste Methode, sondern gleichzeitig die fairste Lösung, wie wir von Oddspedia finden.
Gibt es alternative Wettanbieter ohne Wettsteuer?
Die Abgabe der 5% Wettsteuer ist seit 2012 im deutschen Glücksspielvertrag festgelegt, somit ist jeder Sportwettenanbieter mit deutschem Kundenstamm dazu verpflichtet, die Gebühr an den deutschen Staat zu entrichten. Wettanbieter ohne Wettsteuer gibt es hierzulande demnach nicht. Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrag am 01.07.2021 wurde die Wettsteuer auf 5,3% erhöht.
Einige Wettanbieter werben in Deutschland dennoch mit steuerfreien Sportwetten, was grundsätzlich kein Problem ist, sofern die Wettbüros ihrer Steuerschuld an das Finanzamt nachkommen.
Bet365, Winamax und Happybet werben mit steuerfreien Wetten
Beispielsweise werben Bet365, Winamax und Happybet mit steuerfreien Wetten, jedoch sind auch diese Unternehmen an das hierzulande geltende Glücksspielgesetz gebunden und müssen genauso Steuern bezahlen wie alle anderen Wettanbieter.
Die Wettsteuer zu umgehen, um 5 Prozent bzw. seit dem 01. Juli 2021 5,3 Prozent der Einnahmen zu sparen und so mehr Gewinn zu erzielen, ist für diese Anbieter dennoch nicht möglich.
Wettanbieter mit internationaler Lizenz bieten steuerfreie Wetten an
Es gibt eine Vielzahl von Online-Buchmachern, die mit ausländischen bzw. international gültigen Lizenzen operieren, die außerhalb der EU ausgestellt wurden, häufig in der Karibik.
Diese Glücksspiellizenzen sind zwar gültig und unterliegen oft strengen Vorschriften, jedoch ist Vorsicht geboten, da solche Wettangebote nicht dem EU-Recht unterliegen und daher weniger rechtlichen Schutz sowie Spielerschutz bieten können. Trotzdem sind die Angebote verlockend, da diese Anbieter in der Regel Sportwetten ohne Steuerabgaben anbieten.
Positive Aspekte der Wettsteuer in Deutschland
Trotz ihrer scheinbaren Widersprüchlichkeit und Absurdität bringt die Einführung der Wettsteuer auch positive Aspekte mit sich, die über die bloße Generierung von Staatseinnahmen hinausgehen. Früher wurden Sportwetten von der Politik kritisch betrachtet, insbesondere im Zusammenhang mit dem illegalen Schwarzmarkt der Branche und den Bedenken hinsichtlich des Spieler- und Jugendschutzes.
Die Einführung der Wettsteuer im Jahr 2012 wirkte anfangs abschreckend auf den Sportwettensektor und führte sogar dazu, dass etablierte Wettanbieter vorübergehend vom Markt verschwanden. Mittlerweile zeigen die getroffenen Maßnahmen jedoch positive Ergebnisse. Die Sportwettenlandschaft in Deutschland wurde durch die Politikbereiche maßgeblich beeinflusst, was sowohl Sportfans als auch der Gesellschaft zugutekommt.
Obwohl Sportwetter nun 5% ihrer Gewinne abgeben müssen (seit 01.07.21 sogar 5,3%), hat die Steuer auch dazu geführt, dass unseriöse Buchmacher deutlich reduziert wurden. Dies trägt zu einer gesteigerten Seriosität und Sicherheit in der Branche bei. Nutzen Sie das Wettangebot eines lizenzierten Buchmachers, sind zudem sämtliche Einlagen gesichert und Sie genießen den vollen Schutz deutscher sowie europäischer Gesetzgebung, was Sportwetten im Umkehrschluss zu einem sicheren Vergnügen für alle in der Gesellschaft macht.
Bleibt die Wettsteuer in Deutschland bestehen?
Damit ein Buchmacher in Deutschland lizenziert Wetten anbieten darf, muss das Unternehmen den Vorschriften des deutschen Glücksspielgesetzes Folge leisten. Die Einführung der Wettsteuer gehört seit 2012 zu den einschneidenden Maßnahmen des GlüStV und muss seither von allen Online-Wettanbietern abgeführt werden. Wettanbieter ohne Steuer verstoßen somit gegen die Reform.
Der Anforderungskatalog für die neue Wettlizenz in Deutschland beinhaltet natürlich noch weitere Richtlinien, die es im Einzelnen zu befolgen gilt. Um das Bewerbungsverfahren für eine deutsche Sportwetten Lizenz beim Regierungspräsidium Darmstadt aufzunehmen, ist die Implementierung der Pflichtabgabe auf jeder Wettoberfläche eines Anbieters fester Bestandteil.
Wichtige Änderung: Im Juni 2021 beschloss die Bundesregierung die Wettsteuer im neuen Glücksspielstaatsvertrag für sämtliche Spielangebote anzupassen. Seit dem 01. Juli 2021 wird für Sportwetten, Automatenspiel (Slots) und Online-Poker eine Steuer von 5,3% erhoben.
Muss ich Steuern auf meine Wettgewinne zahlen?
Sämtliche Wettgewinne sind von der Steuer befreit, es sei denn, Sie wetten professionell und betreiben Ihre Wettleidenschaft hauptberuflich. Erwirtschaftete Profite aus Sportwetten sind vom Otto Normalverbraucher ansonsten nicht beim deutschen Finanzamt vorzulegen. Sie können also über alle Gewinn-Einnahmen frei verfügen.
Außerdem bezahlen Sie die fünf Prozent Wettsteuer im Regelfall bei den Buchmachern, egal ob die Steuer vom Einsatz abgezogen wird oder Sie die Steuer indirekt zahlen, indem der Wettanbieter die Gebühren übernimmt.
Gilt die Wettsteuer nur für Deutschland?
Die Wettsteuer ist eine reine Erfindung der deutschen Rechtssprechung und wird demnach nur für Kunden mit Wohnsitz in Deutschland angewandt. Ganz anders sieht es in den deutschsprachigen Nachbarländern Österreich und der Schweiz aus.
So regelt Österreich und die Schweiz das Thema Steuern und Wettsteuer
In Österreich wird mit dem Thema Sportwetten sehr liberal umgegangen, was auch der Grund dafür ist, dass viele Buchmacher österreichische Wurzeln besitzen und sogar teilweise ihre Hauptgeschäftsstelle in ihrem Heimatland haben. Wettfans aus Österreich sind grundsätzlich von einer Steuer für Sportwetten befreit.
Etwas strenger ist die Situation bei den Eidgenossen. In der Schweiz sind nur Wettanbieter erlaubt mit einem nationalen Hintergrund, sprich der Buchmacher muss seinen Hauptsitz in der Schweiz haben. Wettgewinne sind laut geltendem Glücksspielgesetz in der Alpenrepublik bis 1.000 CHF frei, sämtliche Gewinne die darüber erzielt werden, müssen dem Finanzamt entsprechend gemeldet werden. Die anfallende Steuer auf zusätzlich erwirtschaftete Wettgewinne werden am Jahresende gemäß des üblichen Steuersatzes berechnet und erhoben.