Expected Goals - Erwartete Tore und xG Wert erklärt

Was sind Expected Goals (xG) im Fußball?

Expected Goals heißt übersetzt einfach – erwartete Tore. Wer nun aber glaubt, dass es sich um die durchschnittliche Anzahl der Treffer einer Mannschaft in einer Partie handelt, irrt sich gewaltig.

Expected Goals sind der Wert, der sich aus den Torchancen und den resultierenden Toren ergibt.

In der einfachen xG Form ist 1,0 der höchstmögliche Expected Wert. Als Erklärung suggeriert ein 1,0 Wert, dass ein Team 100 Prozent seiner Torchancen in Tore ummünzt. Wer sich ein wenig beim Fußball auskennt, wird schnell erkennen, dass es hier einen entscheidenden Haken gibt. Was ist eine Großchance? Muss der Spieler allein vor dem Tor stehen? Wir werden folgend noch genauer auf einige Details und Kriterien eingehen, die den xG-Wert und dieses Modell bestimmen. Sie werden aber sehen, dass die Expected Goals Berechnung schwieriger ist als angenommen.

Ursprung des xG-Modells

Wer das xG Modell erfunden hat, ist nicht nachvollziehbar bzw. nicht überliefert. Unsere Erfahrung ist, dass es im Internet die verschiedensten Expected Goals Tabellen gibt. Die Statistiken sind in der Regel nach Ligen und Wettbewerbe geordnet. Einbezogen werden immer nur die Spiele eines Wettbewerbs, also z.B. Bundesliga, Premier League, Serie A, La Liga, Ligue 1 oder Champions League. Der FC Bayern München hat also in der Königsklasse und in der nationalen Liga unterschiedliche Werte. Auf den ersten Blick erscheint dies tatsächlich sinnvoll, da die Gegner national und international natürlich auf einem anderen Niveau agieren.

Wie werden die xGoals (zu erwartende Tore)  berechnet

Die Kritiker der Expected Goals haben eine sehr klare Aussage. „Ein Fußballspiel wird auf dem Rasen gewonnen und nicht in einer Excel-Tabelle“. Sie wollen den Expected Goals Wert selbst berechnen? Vergessen Sie es. Der xG Wert beruht auf Statistiken „unzähliger“ Spiele. Grundsätzlich tragen folgende Details zur Bestimmung vom xG Faktor bei:

Entfernung zum Tor: Die xG Wahrscheinlichkeit ist höher, wenn der Spieler näher am gegnerischen Kasten steht. Während Schüsse außerhalb des Sechszehner weniger erfolgreich sein dürften. Diese Faktoren müssen natürlich richtig beurteilt werden.

Winkel von Schüssen: Die Position der Schüsse ist natürlich ein Faktor. Bei einem Schuss aus spitzen Winkel ist es selbstverständlich unwahrscheinlicher, dass das Runde im Eckigen landet.

Schussart: Wie erfolgt der Abschluss – per Kopf, mit dem starken oder mit dem schwachen Fuß? Auch Schüsse mit Tricks wie einem Fallrückzieher oder per Hacke können die Zahl der "richtigen Schüsse" verfälschen.

Art der Chance: Handelt es sich einfach um einen Schuss, einen Abschluss nach einer Ecke, einem Elfmeter oder resultiert die Torchance aus einer „1 zu 1“ Situation?

Entstehung der Chance: Handelt es sich um einen Konter in einer Überzahlsituation auf dem Feld oder wird die Möglichkeit nach einer langen Ballstafette herausgespielt?

Abschluss-Art: Handelt es sich um einen ruhenden Ball (Freistoß/Elfmeter) oder beispielsweise einen Abpraller?

Kommen wir zu einem weiteren Schwachpunkt der Expected Goals. Die Qualität der Spieler wird in den Teamstatistiken nicht einbezogen. Steht ein Robert Lewandowski vor dem gegnerischen Kasten, so ist die Torwahrscheinlichkeit faktisch höher als wenn ein Abwehrspieler der SpVgg Greuther Fürth im gegnerischen Strafraum zur Schusschance kommt. Keine Rolle spielt zudem der Torwart. Ein Manuel Neuer ist schwerer zu überwinden als ein Torwart aus der 2. Bundesliga bzw. auf der 3. Liga, um es einmal krass auszudrücken.

Erwartete Tore (xG) Variationen

Wer von den xG Wetten spricht, sollte zudem wissen, dass es verschiedene Variationen gibt. Mit einen Buchstaben extra wird die Statistik in der Praxis eingegrenzt bzw. spezifischer gestaltet. Nicht jede Expected Goals Variante ist für die eigene Wettüberlegung sinnvoll. Wir haben Ihnen folgend die bekannteste Beispiele zusammengestellt, um ein Bild der Variationen zu bekommen.

Wie Sie xG Statistiken für Fußballwetten nutzen können

Wer die Expected Goals in seine Wettprognose einbeziehen will, kann und sollte dies tun. Jeder zusätzliche Information ist für die Analyse wichtig. Die xG oder der xGf Wert kann als Modul für die Offensiv-Stärke der Mannschaft herangezogen werden. Es kann a) abgelesen werden wie viele Chancen sich ein Team erspielt und b) wie viele Tore aus einer Chance resultieren.

Wichtig ist aus unserer Sicht aber, dass die Statistik nicht überbewertet wird. Unser Artikel klärt Sie entsprechend auf. Eine Wettstrategie rein anhand der Expected Goals zu spielen, ist sicherlich nicht sinnvoll. Die xG Werte sollten lediglich zur Unterstützung der Wettprognose herangezogen werden.

Vorteile und Nachteile der Expected-Goals-Statistik

Im folgenden Abschnitt wollen wir nochmals detailliert in der Kurzzusammenfassung auf die Pros und Contras der Expected Goals Statistik eingehen.

Fazit - Die xG Statistik ist hilfreich für Sportwetten, aber ...

Unser Fazit zu den xG Statistiken fällt insgesamt durchwachsen aus. Ein Sportwetter mag professionell klingen, wenn er mit xG Werten aufwarten kann. Als wirklichen Weg zum Sportwetten Erfolg sehen wir die Expected Goals aber nicht. Im Umkehrschluss können die xG Wahrscheinlichkeiten für Mannschaften aber auch nicht verteufelt werden. Sie sollten die Angebote von Daten zu Spielern und Mannschaften stets mit Bedacht in die eigene Wettvorhersage einarbeiten. Sie können die eigene Analyse bestätigen oder widerlegen.

FAQ - Expected Goals

Zum Ende unseres Artikels präsentieren wir Ihnen noch einmal die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema expected Goals/erwartete Tore.